Stadtarchiv Lemgo
Stadtarchiv Lemgo
U_0320
DFG-Viewer/Archiv v2.3
U_0320
1427.08.23
1427.08.23<lb/><lb/>Johannes Homersen, Kantor an der Bremischen Kirche, stiftet zu Ehren Gottes und der Jungfrau Maria und zu seinem und seiner Elten Seelenheil sein Erbgut - bestehend aus 28 Stücken Ackerland, einem Garten und zwei Mark Geldrenten, sowie 6 Mark Renten, die ihm Hermann Halten, seiner Schwester Sohn, testamentarisch vermacht hat - zu einer Kommende für die Unterhaltung eines Priesters aus seinem Geschlecht.<lb/>Der diese Kommende innehabende Priester ist gehalten, persönlich oder durch einen anderen am Montag, Mittwoch und Sonnabend jeder Woche Messen "de beata virgine Maria" für die Verstorbenen zu zelebrieren, und zwar an einem durch den zeitigen Pleban ihm zuzuweisenden Altar in der Kirche St. Nikolai zu Lemgo.<lb/>Die Ordination bzw. Disposition zu dieser Kommende soll in der Weise vor sich gehen, daß nach Homersens und des Herrn Gottschalk Baldewins Tode jeweils die beiden dem Stifter am nächsten blutsverwandten Personen - auch Frauen - die Kommende, sooft dieselbe erledigt ist, einem ärmeren Priester oder Kleriker, sofern er innerhalb eines Jahres das Priesteramt zu übernehmen befähigt ist, übertragen und ihn dem Pleban von St. Nikolai präsentieren, mit der Bitte, ihm einen Altar für die Messen anzuweisen. Sollten besagte Blutsverwandte lässig sein oder sich nicht innerhalb drei Monaten einigen können, soll der Pleban einen Priester oder Kleriker aus des Stifters Nachkommenschaft für die Kommende bestimmen.<lb/>Solange er lebt, behält sich der Stifter für sich und Gottschalk Baldewin das Ordinationsrecht vor; und so versehen sie für jetzt den Johannes Homersen alias Rapiannus mit dieser Kommende, sodass derselbe drei Messen, wie oben angeführt, lese etc.<lb/>Die oben erwähnten Acker haben zur Zeit unter: Herr Hermann Cruse vier Äcker; Hermann Tollick acht; Conrad Mussemann einen, der zehntpflichtig ist; Arnold Grabbe fünf; Johann Haghemann zwei; de Paghenpleuger zwei, gelegen vor dem Neuentor und dem Slavertor in Lemgo; der Meier zu Leese drei im Stüde und die Witwe Conrad Wreden drei Äcker vor der Langenbrücken (longam pontem), einen bei der "Bukewesen". Ferner aus Lemgoer Häusern: eine Mark von Mewes Cording, 20 Schill. von dem Groten Deppen, von Honone eine Mark, von Füring 10 Schill., von Joh. Wedecrist eine Mark; einen Garten vor dem Slavertor, den Johannes Cale (Cate?) bebaut; ferner von Hinrich Latran eine Mark aus einer Wiese im Vogelsang; von Johannes Bonnius eine Mark aus dem Hofe Delinctorpe.
CC0
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